
🌳 Zauberwaldgehirne verstehen & begleiten
Willkommen, liebe Eltern, Pflegeeltern, Lehrkräfte und andere pädagogische Begleiter:innen!
Zauberwaldgehirne ist ein Herzensprojekt für Kinder mit besonderen Bedürfnissen – und für Erwachsene, die sie liebevoll begleiten.
Manche Kinder nehmen die Welt anders wahr. Sie denken in vielen Richtungen, fühlen intensiver oder brauchen mehr Begleitung im Alltag. Vielleicht leben, lernen oder arbeiten Sie mit einem Kind, das manchmal nicht so „funktioniert“, wie es das Umfeld erwartet – aber dafür mit ganz eigenen Stärken überrascht.
Auf dieser Seite möchte ich Sie für die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit sogenannten „Zauberwaldgehirnen“ sensibilisieren.
Gemeint sind damit neurodivergente Kinder – also Kinder, deren Gehirne anders funktionieren als erwartet. Dazu zählen zum Beispiel Kinder mit FASD, AD(H)S, Hochsensibilität, Traumaerfahrungen oder aus dem Autismus-Spektrum.
Sie erleben und verarbeiten die Welt auf besondere Weise.
Mein Schwerpunkt liegt auf dem verstehenden und traumasensiblen Begleiten von Kindern mit FASD – mit Fachwissen, Herz und einem wachen Blick für ihre Stärken.
🌱 Was ist ein Zauberwaldgehirn?
Ein Zauberwaldgehirn denkt anders. Es ist wie ein verwunschener Wald voller Pfade, Umwege, Lichtungen und Überraschungen.
Manchmal führt der Weg nicht geradeaus. Gefühle, Reize oder Erinnerungen können plötzlich auftauchen – und Verhalten beeinflussen. Das Kind will nicht „absichtlich schwierig“ sein – es ist überfordert, erschöpft oder im inneren Alarmzustand.
🧠 Verhalten ist Sprache
Ein Kind mit einem Zauberwaldgehirn braucht nicht „mehr und strengere Erziehung“, sondern mehr Verständnis für den guten Grund und ganz viel Beziehung.
Statt zu fragen: „Was hat es?“ – hilft es, zu fragen: „Was braucht es?“
- Regulation statt Strafe
- Sicherheit statt Bewertung
- Struktur und Vorhersehbarkeit statt ständige Veränderung
- Verständnis und Halt statt Wut und Überforderung
Kinder mit FASD tragen eine unsichtbare Behinderung in sich.
Ich spreche oft vom „Rollstuhl im Kopf“, um zu verdeutlichen, was für viele nicht auf den ersten Blick erkennbar ist: Die durch Alkoholeinwirkung in der Schwangerschaft entstandene Hirnschädigung sieht man vielen betroffenen Kindern äußerlich nicht an. Sie wirken oft sprachlich gewandt, lebendig, neugierig – und genau das führt leicht zu Missverständnissen.
Denn was man nicht sieht, wird oft nicht verstanden. So stehen Kinder mit FASD immer wieder vor Anforderungen, die sie nicht erfüllen können – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil ihr Gehirn bestimmte Dinge einfach (noch) nicht leisten kann. Gelerntes geht verloren, Alltagsstrukturen geraten durcheinander, Impulse lassen sich schwer kontrollieren.
Wenn wir diese besondere neurologische Herausforderung anerkennen, verändert sich unser Blick: Niemand würde einem Kind im Rollstuhl vorwerfen, dass es keine Treppe hochlaufen kann. Genauso wenig sollten Kinder mit FASD ständig Erwartungen ausgesetzt sein, die sie überfordern.
Was sie stattdessen brauchen, ist ein Umfeld, das versteht, Halt gibt, entlastet und passende Wege anbietet – mit viel Geduld, Struktur und Sicherheit.
💡 Wie Sie unterstützen können:
- Bleiben Sie ruhig, wenn das Kind es nicht kann
- Reden Sie weniger – geben Sie Sicherheit durch Handlungen
- Wiederholen Sie Abläufe, erklären Sie visuell
- Nehmen Sie Gefühle ernst, ohne sie zu bewerten
- Schaffen Sie Rückzugsorte und Schutzräume
🧺 Materialien und Unterstützung
Auf dieser Webseite finden Sie viele kindgerechte Tools, wie z. B.:
- Das Buch „Oni – dein Superheldenfreund“
- Gefühlskarten & Mutmachkarten
- Übungen zur Selbstregulation
- Fantasiereisen & Symbolkarten
💛 Sie machen den Unterschied
Jedes Kind mit einem Zauberwaldgehirn braucht Erwachsene, die es sehen – mit all seinen Herausforderungen, aber auch mit seiner Stärke.
Danke, dass Sie sich auf den Weg machen.